Kinder an die Macht

Kinder sind die emphatischsten Wesen auf dieser Welt.
Würden wir Kindern ernsthaft und ehrlich erklären und vor allem zeigen, wie die Wurst auf ihr Brot kommt, würden sie es nicht anrühren.
Wie können wir ihnen erklären, dass wir Schweine, Kühe und Hühner unglaublich quälen, Hunde und Katze aber lieben und streicheln?

Kinder verstehen das vegane Leben. Selbst meinem 2jährigen ist klar, dass Kuhmilch für Kuhbabys ist. Sie sind noch viel näher dran am „Baby-Sein“, wissen, wie wichtig die Mutter ist. Sie verstehen nicht, warum man Tiere von ihrer Mutter trennt, nur damit wir an ihre Milch kommen.

Für meine Kinder ist das vegane und zuckerfreie Leben kein Verzicht. Sie haben so viele köstliche, gesunde Alternativen. Und je mehr Menschen sich der Bewegung anschließen, desto leichter wird es die kommende Generation haben.
Lasst uns von unseren Kindern lernen und die Welt mit ihrer Empathie betrachten. Das wäre sehr heilsam für uns alle!

„This collective mindfulness can bring positive change to our families, organizations, communities, nations and future generations.“

Thich Nhat Hanh

vegane Ernährung für Kinder
vegane Ernährung für Kinder

Praktische Tipps

Tendenziell essen vegan lebende Kinder natürlich mehr Obst und Gemüse, da es meist nicht viele Alternativen auf dem Teller gibt.
Trotzdem sind es natürlich ganz normale Kinder, die  Brot und Pasta lieben und rohen Salat eher meiden. Wie jeder Mensch haben sie Lieblingsgerichte und Abneigungen.
Um trotzdem immer die besten Nährstoffe in sie „hineinzubekommen“, habe ich im Laufe der Zeit einige Tricks entwickelt:

Verstecken spielen!

Grüne Smoothies sind natürlich das ideale und naheliegendste Versteck. In meinen Rezepten findet Ihr einige Hinweise, wie ihr die Smoothies auf jeden Fall kindertauglich hinbekommt. Eure Kinder werden sie bald einfordern!
Sie müssen auch nicht zwangsläufig grün sein und man kann trotzdem schon jede Menge „Gutes“ unterbringen. Oder Ihr nehmt eine undurchsichtige Flasche, in der die gemeine Farbe nicht zu erkennen ist.

Aber auch vegane Soßen eignen sich hervorragend, um ungeliebtes Gemüse zu verstecken. Mein Kleiner hat sich grad in den Kopf gesetzt, keine Zucchini mehr zu mögen (früher hat er sie mir vom Teller geklaut!). Nichts leichter als das: Leicht angeschmorte Zucchini sind eine wunderbare Grundlage für eine cremige und vegane Soße. Die wird lecker gewürzt und dann einfach schon direkt mit Reis/ Nudeln/… vermischt. Schwups, landen die Zucchini da, wo sie hingehören: im Bauch.

Mein drittes Lieblingsversteck ist Reis. Die Haltung meiner Kinder gegenüber Sprossen schwankt. Um Diskussionen zu vermeiden, rühre ich schon in der Küche eine gute Portion davon in den Reis hinein. Besonders Alfalfa sind darin kaum zu erkennen und schon gar nicht zu entfernen. Aber auch kleine Bohnensprossen können sich gut tarnen. Besonders, wenn dann noch die grüne Zucchini- oder gelbe Kürbissoße die Farben verschleiert… Schon ist der Nährstoffgehalt des puren Reises um ein vielfaches erhöht!

Zucchini oder Möhrchen lassen sich auch gut in gesraspelter Form unterrühren – z.B. im geliebten veganen Kartoffelbrei. Dann sind sie sogar roh und noch nahrhafter! Und können nicht aussortiert werden. Für Abends lassen sich die Raspeln auch leicht kurz anbraten und dann unterschummeln.

Konkrete Verstecke findet Ihr (gar nicht gut vesteckt) in meinen veganen Rezepten… viel Spaß beim Stöbern!

vegane Ernährung für Kinder
vegane Ernährung für Kinder

Lasst Euch helfen!

Auch wenn es manchmal stressig ist, die Kinder in der Küche zu haben und allein alles schneller und sauberer gehen würde: Lasst sie mithelfen. Sie lernen dabei nicht nur sehr viel, sondern essen alles nachher auch viel bereitwilliger. Die veganen Zucchininudeln, die sie selber gedreht haben. Oder den Löwenzahn, den sie in den Mixer werfen durften und der dem Smoothie den letzten Nährstoffkick gibt. Oder aber den Lauch, den sie kleinschneiden durften und der nun nicht mehr aussortiert wird: Schließlich hat man ihn selbst bearbeitet!

Es schafft ein viel intensiveres Verhältnis zum Essen. Es kommt nicht aus der Tüte, sondern man hat es erschaffen. Es ist kostbar. Und man nimmt sich Zeit und Ruhe, um es genüsslich und vor allem stolz zu verspeisen!

Vegane Alternativen für herkömmliches Brot und Pasta

Kinder und Kohlenhydrate haben eine besondere Beziehung. Und vor der Lust auf Brot und Pasta sind auch vegane Kinder (und  Erwachsene!) nicht gefeit.
Deswegen ist es mir besonders wichtig, gerade für diese beiden Food-Gruppen vegane Alternativen zu finden.
Brote, die gut schmecken, aber teilweise glutenfrei, oder sogar mehlfrei funktionieren. Oder auch Sauerteigbrot, da durch die Fermentation das Getreide sehr viel leichter zu verdauen ist.
Und auch im Bereich Nudeln kann man der Kreativität freien Lauf lassen. Mittels Spirali lasse sich aus fast allen Gemüse-Arten vegane Nudeln kreieren. Ein weiterer Favorit: Linsennudel. Und wenn es doch mal Getreidenudeln sein sollen, sind angekeimte Dinkelnudeln eine sehr gute und nährstoffreiche Wahl.

vegane Ernährung für Kinder

Vorbild sein!

Für all diese Tipps gilt: Seid den Kindern Vorbild. Lebt Ihr diese Werte, werden auch Eure Kinder sie viel leichter übernehmen. Merken sie jedoch, dass Ihr den Schokoriegel auch viel besser findet als den Apfel, wird es ihnen wesentlich schwerer fallen, die gesunden Alternativen anzunehmen. Wenn sie jedoch sehen, dass es Euch schmeckt, wollen sie es ganz bestimmt auch probieren und essen wie die Großen!

2 Kommentare zu “vegan für Kinder”

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